Das südostasiatische Land ist vielen als Urlaubsdestination, vor allem wegen seiner pudrig weißen Sandstrände, dem vortrefflichen Essen und der herzlichen Thailänder bekannt. Als ich vor 15 Jahren das erste Mal nach Thailand flog war ich von der ersten Minute an überwältigt! Ja, sowohl im positiven Sinne, als auch dem Gegenteil (muss man sich als Mitteleuropäer doch auch erst einmal an die Tropen gewöhnen). Siam, wie Thailand früher hieß, hat mich dennoch nie wieder losgelassen. Denn wagt man es in die Kultur einzutauchen und die nicht ganz so bekannten Ecken dieses faszinierenden Landes zu bereisen, wird man mit unglaublichen Erfahrungen beschenkt.
Bei meiner letzten Thailand Reise durfte ich die vom Tourismus weitgehend unberührte Provinz Chanthaburi besuchen. Von Bangkok aus ging es Richtung Südosten in die gleichnamige Provinzhauptstadt. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählt die katholische Kathedrale Notre Dame, kein architektonisches Meisterwerk aber in Thailand, wo der Buddhismus die Hauptreligion darstellt – 95 % der Bevölkerung gehören diesem Glauben an – doch eine kleine Seltenheit.
Weitaus attraktiver wäre da ein Spaziergang durch die Chantaboon Riverside Community. Die Siedlung im Herzen der Stadt besteht seit etwa 300 Jahren. Dank seiner Vergangenheit als Handelsplatz entstand hier ein Ort, der auf wunderbare Art,verschiedene Kulturen (thailändisch, chinesisch, vietnamesisch, französisch und portugiesisch) vermischt und das jeweilig Beste hervorbringt. Heute findet man hier nette, kleine Cafés, Galerien junger Künstler und Shops voll mit individuell handgefertigten Produkten aber auch noch alteingesessene Traditionsbetriebe. So kann man hier unfassbar weiches und frisch zubereitetes, noch warmes Knom Kai, eine Art Madeleines, als süßen Snack zwischendurch genießen.
Exotischer geht es auf Auntie Glaebs Obstfarm, etwas außerhalb der Stadt zu. Auf dem vulkanischen Boden gedeihen tropische Früchte besonders gut. Der Star hier ist die Mangostane. Die kleine Frucht mit dem weißen Fruchtfleisch schmeckt nicht nur saftig süß, sie enthält zudem Antioxidantien in hoher Konzentration sowie 12 Vitamine und kann somit ohne Zweifel als Superfood gewertet werden.
Ein weiteres Highlight dieser Region ist der Besuch bei Onkel Toms Austernfarm. In Thailand ist Tom auch als Austernkönig bekannt. Während der kurzen Fahrt mit dem Longtailboot hat man Zeit die eindrucksvolle Flora und Fauna auf und entlang des Meeresarms zu bestaunen. An Schnüren, welche an Holzplanken befestigt sind, wachsen tausende Austern. Dabei werden sie unglaublich groß, nur etwas kleiner als ein herkömmlicher Handball. Der Ausflug wird mit einem Essen des frischen Fangs gekrönt. Wer seine Auster wie die Einheimischen verspeisen möchte, der fügt der rohen Muschel, frischen Knoblauch, Limettensaft sowie eine ordentliche Prise Chili hinzu. Bon Apétit!
Chanthaburi ist eine wunderbare Region um Thailand von seiner ursprünglichen Seite kennenzulernen und eignet sich ausgezeichnet als Zwischenstopp für den Überlandweg nach Kambodscha, aber natürlich auch, wenn man eine der Trauminseln im östlichen Golf von Thailand, Koh Mak oder Koh Kood, besuchen möchte. Ich jedenfalls war komplett verzaubert vom Charme dieser Region und freu mich schon auf meinen nächsten Besuch Thailands und hoffentlich auch Chanthaburi!